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Freie Flusszone Süderelbe

Warum die Süderelbe?

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Nahezu der gesamte Lauf der Elbe wurde im Laufe der Jahrhunderte zu einer funktionalen Wasserstraße durchkonstruiert. In Hamburg spaltet sich die Elbe in zwei Arme, hier sind die Wasserstraße und ihre Nutzungen sozusagen dupliziert. Könnte man nicht die konventionelle Elbenutzung über den einen Arm laufen lassen und über den anderen – oder zumindest über einen Teil von ihm – ganz neu nachdenken? Wäre es möglich, sechs von über 1000 Flusskilometern zu einem Modellgebiet zu machen, zu dem die Gesellschaft ein experimentelles, bisherige Vorstellungen sprengendes Verhältnis eingeht?


Zwei Gründe wollen wir für die Notwenigkeit dieses Gedanken anführen:


A) Inzwischen herrscht auf breiter Basis ein Bewußtsein dafür, daß für das beengte und unflexibel gemachte Elbe-Flussbett angesichts der wachsenden Probleme mit Strömungsdynamik, Sedimentation, Sturmfluten, Bedrohung von Lebensräumen und steigendem Meeresspiegel neue Ideen entwickelt werden müssen. Die Süderelbe ist ein ideales Modellbeispiel für solche Überlegungen.


B) Unser Kunstprojekt ist darüber hinaus von der These getragen, daß ein Landschaftsraum genau wie ein Werk der „freien Kunst“ gänzlich zweckfrei in seiner phänomenalen, eigensinnigen, komplexen Existenz aufgefasst werden könnte. Dafür existieren unserer Auffassung nach in unserer Kultur kein Raum und kaum ein Begriff. Die Süderelbe ist das Gebiet par exellence, in dem die unterschiedlichsten kulturellen Vorstellungen von Landschaft zusammentreffen und damit befragt und erweitert werden können.


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